Morbus Menière – kurz erklärt
- Morbus Menière äußert sich charakteristischerweise durch die Kombination der drei plötzlichen Beschwerden Schwerhörigkeit, Schwindel und Ohrensausen. Anhand dieser Symptome und ein paar Zusatzuntersuchungen stellen die Ärzte auch die Diagnose
- Die Ursache ist noch nicht abschließend geklärt, es scheinen mehrere Sachen mit hineinzuspielen, darunter womöglich Bluthochdruck, abgelaufene Infektionen und eine genetische Veranlagung
- Es gibt zwar keine ursächliche Therapie, die Morbus Menière heilen könnte, aber die Beschwerden lassen sich mittlerweile mit einer Reihe von Behandlungsmöglichkeiten bekämpfen
Was ist Morbus Menière?
Es beginnt mit einem plötzlichen Einsetzen der Beschwerden, die nach Minuten bis Stunden wieder verschwinden, und dann in sehr unregelmäßigen Abständen – nach Tagen oder auch nach Monaten oder Jahren – in Form von Attacken erneut auftreten.
In der Regel kommen drei Arten von Beschwerden zusammen (in manchen Fällen auch nur ein oder zwei davon):
1. Drehschwindel
2. Ohrensausen – ein Geräusch im Ohr, bei Morbus Menière oft ein eher tiefer und dumpfer Ton
3. Akute Hörminderung – eine plötzliche Verminderung der Hörfähigkeit auf dem betroffenen Ohr
Zusätzlich kommt es oft zu einem Druckgefühl im betroffenen Ohr.
Wie Morbus Menière entsteht, ist nicht geklärt. In den allermeisten Fällen ist im Innenohr zu viel Flüssigkeit (siehe unten), was auch Auswirkungen auf das benachbarte Gleichgewichtsorgan hat. Diagnostische Tests des Hör- und Gleichgewichtssinns sind zur Klärung wichtig.
Der Morbus Menière ist eine chronische Erkrankung, die ein sehr breites Spektrum an Verläufen haben kann. Die Attacken können mehrmals monatlich auftreten oder nur alle paar Jahre.
Die Erkrankung ist eher selten. In einer Studie in Großbritannien wurde sie in einem Jahr bei 13 pro 100.000 Menschen diagnostiziert. Etwa 200 Menschen pro Hunderttausend Menschen in Deutschland haben derzeit Morbus Menière, das sind etwa 160.000 Menschen. Zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr tritt Morbus Menière am häufigsten zuerst auf, dann hält die Erkrankung meist über Jahrzehnte an. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Wie kommt es zu Morbus Menière und was geschieht dabei im Innenohr?
Was die Ursachen für Morbus Menière sind, ist nicht bekannt. Es gibt neben den Beschwerden lediglich eine Auffälligkeit, die bei praktisch allen Betroffenen vorhanden ist: Im Innenohr ist etwas zu viel Flüssigkeit enthalten, was vermutlich auch für des Entstehen der meisten Symptome verantwortlich ist.

Der Hintergrund zum besseren Verständnis
Das Innenohr besteht aus dem Gleichgewichtsorgan (mit Bogengängen) und dem Hörorgan – der sogenannten Hörschnecke. Diese beiden Strukturen haben Hohlräume, in denen jeweils eine Art "Kanalsystem" verläuft. Die Kanäle werden durch dünne Häute (Membranen) begrenzt und sind mit Flüssigkeiten gefüllt. Wenn Geräusche aus der Umwelt auf das Trommelfell treffen, gibt dieses die Geräusche in Form von Schwingungen über die kleinen Gehörknöchelchen weiter, diese wiederum bringen die Flüssigkeit im Innenohr – Endolymphe genannt – zum Schwingen. Die Endolymphe drücken in den Kanalwänden feine Härchen, auch Haarsinneszellen genannt, in eine Richtung – diese wiederum senden entsprechende Nervenimpulse zum Gehirn – das die Schwingungen wieder in wahrgenommene Geräusche versetzt – so hören wir. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Innenohr liegt das Gleichgewichtsorgan, auch hier ist eine Flüssigkeit enthalten, die sogenannten Perilymphe – je nachdem, wie wir uns bewegen und wo die Schwerkraft wirkt, bringen die Perilymphe Härchen zum Schwingen – unser Gleichgewichtsgefühl.
Beim Morbus Menière scheint das Gleichgewicht zwischen Produktion und Abbau der Endolymphe verschoben zu sein – so dass es im Innenohr zu viel Endolymphe gibt. Womöglich drückt die Endolymphe auch auf die Perilymphe – einer Theorie zufolge kommt es vielleicht auch zu Einrissen in dem Häutchen zwischen den beiden Flüssigkeiten, der sogenannten Reissner-Membran, so dass sich die Flüssigkeiten vermischen. In beiden Kanalsystemen wird auf die Härchen deshalb offenbar weniger präzise Druck ausgeübt, was zu Ohrensausen, Schwerhörigkeit und Schwindel führen kann. Da die Gehalte von Natrium und Kalium in Perilymphe und Endolymphe unterschiedlich sind, kann eine Vermischung das Problem noch einmal verschärfen.
Woran es wiederum liegt, dass die Flüssigkeit im Innenohr mehr wird und Druck aufbaut, darüber spekulieren Mediziner noch. Entweder wird die Endolymphe vermehrt produziert oder vermindert abgebaut. „In Betracht gezogen werden immunologische Effekte bei Allergien oder nach abgelaufenen Virusinfektionen, Barrierestörungen der Blutgefäße im Innenohr oder Störungen des autonomen Nervensystems“, sagt Professor Sebastian Strieth, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Universitätsklinikum Bonn (UKB).
Symptome und Diagnose: Wie äußert sich Morbus Menière?
Wegweisend für die Diagnose ist die Kombination der drei charakteristischen Symptome von Morbus Menière, die meist in Form von Attacken auftreten, die in der Regel wenige Minuten bis einige Stunden dauern.
1. Drehschwindel-Anfälle
Mit nur kleiner Vorwarnung wird den Betroffenen extrem schwindelig, manchmal kommt auch Übelkeit hinzu und das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Die Schwindelanfälle halten oft über Stunden an und kehren in unvorhersehbaren Abständen wieder.
2. Ohrensausen
„Es rauscht und brummt in meinem Ohr“ – so beschreiben Betroffene häufig das Ohrensausen, auch Tinnitus genannt, das bei Morbus Menière typisch ist. Vor allem bei längerer Krankheitsdauer (siehe unten) können die Ohrgeräusche (der Tinnitus) aber auch darüber hinaus anhalten. Bei Morbus Menière hören eher tiefe Töne, zum Beispiel ein dumpfes Brummen oder ein Rauschen.
3. Hörstörungen
Die Betroffenen hören auf einmal schlechter, vor allem Sprache klingt verzerrt. Eventuell bemerken sie diese einseitige Schwerhörigkeit erstmals während einer Schwindelattacke. Während einer Attacke kann sich die Schwerhörigkeit verschlechtern bis hin zum vorübergehenden Hörverlust. Nach der Attacke hören die Betroffenen dann wieder etwas besser.
Schon die Symptome – selbst wenn es in manchen Fällen nur zwei der drei Symptome sind – lassen an Morbus Menière denken. Viele Patienten klagen auch über ein Druckgefühl im betroffenen Ohr.
Hat der Arzt Morbus Menière im Verdacht, geht es darum, diesen zu bestätigen.
Es gibt zwar einige andere Erkrankungen, bei denen das Gleichgewichtsgefühl oder das Hörvermögen jeweils eingeschränkt ist, aber wenn beides zusammenkommt, ist Morbus Menière sehr wahrscheinlich. Mittels verschiedener Tests (Audiometrie) wird das Hörvermögen getestet. Weitere Hör- und Gleichgewichtstests können den Ärzten dann genug Informationen geben, um eine sichere Diagnose zu stellen.
Bei Morbus Menière ist meist nur ein Ohr betroffen, in seltenen Fällen können aber auch beide Ohren betroffen sein.
Wie verläuft Morbus Menière?
Morbus Menière ist eine langwierige Erkrankung, die sich in der Regel über Jahre hinzieht. Oft kommt es in unregelmäßigen Abständen immer wieder zu den charakteristischen Attacken. Das Ausmaß ist hier ganz verschieden: Bei manchen Menschen sind Attacken leicht und kaum störend, bei anderen schränken sie die Lebensqualität spürbar ein – vor allem, wenn sie häufiger auftreten.
Anfangs regeneriert sich das Hörvermögen und das Gleichgewichtsgefühl nach jeder Attacke noch vollständig, bis irgendwann vor allem beim Hörvermögen dauerhafte Einschränkungen bleiben.
Nach einigen Jahren schließlich stellt sich oft eine Art Erschöpfung ein und die Attacken lassen nach. Das liegt normalerweise daran, dass die Haarsinneszellen in den oben beschriebenen Kanalsystemen auf Dauer geschädigt sind oder sogar komplett verloren gehen. „Man sagt dann auch: Das Ohr ist ausgebrannt“, sagt Dr. Mohamed Bassiouni von der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Charité Universitätsmedizin Berlin.
„Das Spektrum, wie die Erkrankung verlaufen kann, ist enorm breit“, so Bassiouni. „Die Ausprägung und der Verlauf können bei Morbus Menière sehr unterschiedlich sein. Manche Patienten haben einmal im Jahr eine Attacke von wenigen Stunden und hören sehr gut, andere haben alle zwei Wochen eine Attacke und ihr Ohr ist nach wenigen Jahren ausgebrannt.“ Der Verlauf könne sich manchmal auch ändern. Es gebe Patienten, die anfangs viele Attacken haben und nach kurzer Zeit nur noch sehr wenige – und umgekehrt.
Wie lässt sich Morbus Menière behandeln?
Weil die Ursache von Morbus Menière bislang unbekannt ist, lässt sich die Erkrankung auch nicht wirklich ursächlich behandeln.
Doch es gibt eine Reihe von Therapieansätzen, die sich als wirksam erwiesen hat. In der Regel kommt eine Art Stufentherapie zum Einsatz: Man versucht eine bestimmte Behandlung, ist die erfolglos, wechselt man auf die nächste Stufe.
Wenn die Attacken und die damit einhergehenden Beschwerden einen gewissen Leidensdruck schaffen, versucht man es zunächst mit einer medikamentösen Therapie, insbesondere mit dem Wirkstoff Betahistin. Betroffene nehmen das Mittel täglich in Tablettenform ein. Es wirkt gegen Schwindelattacken, und wenn es regelmäßig genommen wird, kann es deren Auftreten womöglich senken. „In placebokontrollierten Studien ließ sich keine oder nur eine schwache Wirkung bei Morbus Menière nachweisen, aber da das Mittel risikoarm ist und viele Ärzte damit gute Erfahrungen gemacht haben, wird es hierzulande noch recht häufig gegeben“, sagt Bassiouni.
Reicht eine Behandlung mit Betahistin nicht aus, werden Medikamente – insbesondere Kortison – direkt ins Mittelohr gespritzt, das wird auch intratympanale Therapie genannt. „Eine intratympanale Therapie mit Kortison wird nicht explizit empfohlen, ist aber eine gute Behandlungsalternative bei Patienten mit gutem Hörvermögen, die von einer medikamentösen Therapie etwa mit Betahistin nicht mehr profitieren“, so Bassiouni. Die intratympanale Therapie kann in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Die Behandlung ist mit Aufwand verbunden, sie erfolgt in der HNO-Praxis oder in einer Klinik.
Wenn die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichen, ist die nächste Stufe etwas aggressiver: Das Antibiotikum Gentamicin wird normalerweise zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, es hat dabei die Nebenwirkung, dass es die Haarsinneszellen im Innenohr schädigen kann. Bei einem ausgeprägten Morbus Menière ist diese Wirkung im Rahmen einer Behandlung erwünscht: „Die intratympanale Therapie mit Gentamicin schädigt die Haarsinneszellen des Innenohrs, deshalb kann es auch zu einer Hörverschlechterung kommen – aber zugleich gehen auch die Schwindelattacken bei den meisten Patienten zurück“, sagt Bassiouni.
Als letzte Stufe der Behandlung, die äußerst selten zum Tragen kommt, lässt sich das betroffene Hörorgan auch mit einer Operation ausschalten. Die Idee dahinter: Wenn das erkrankte Hörorgan chirurgisch ausgeschaltet wurde, übernimmt das gesunde Ohr die Funktion. „Zu solchen Eingriffen kommt es jedoch nur nach gründlicher Abwägung im individuellen Fall“, sagt Strieth.
Während der Attacken kann man die Beschwerden behandeln. Bei starkem Schwindel und häufigem Erbrechen wird in der Regel vorübergehend Bettruhe verordnet und die Übelkeit mit Medikamenten behandelt.
Es gebe auch Allgemeinmaßnahmen, für deren Wirkung es zwar noch keine wissenschaftlichen Belege gebe, die aber aufgrund der bisherigen Erkenntnisse über die Entstehung und Wirkung von Morbus Menière einleuchtend seien, sagt Sebastian Strieth: „Wegen des Gleichgewichts bei Mineralien und Salzen empfehle ich meinen Patienten eine salzarme Diät, viel zu trinken und auf Koffein und Alkohol nach Möglichkeit zu verzichten.“ Ob diese Maßnahmen im individuellen Fall geeignet erscheinen, sollten Betroffene mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin absprechen.
Kommt es längerfristig zu einem hochgradigen Hörverlust – sei es durch wiederholte Anfallsattacken oder als Nebenwirkung einer Gentamycin-Therapie – gibt es inzwischen mit demCochlea-Implantat auch eine Behandlungsmöglichkeit. Sebastian Strieth aus Bonn sieht darin einen wesentlichen Fortschritt: „Früher hat der Morbus Menière im Langzeitverlauf oft zu einem schicksalhaften Hörverlust geführt. Heute können wir das Hören in solchen Fällen in den allermeisten Fällen wieder ermöglichen.“
Quellen:
Bruderer SG et al. Population-Based Study on the Epidemiology of Ménière's Disease. Audiol Neurotol 2017;22:74-82. Online: https://doi.org/10.1159/000475875
Lopez-Escamez JA et al. Diagnostic criteria for Menière's disease. J Vestib Res 2015;25(1):1-7. Online: https://doi.org/10.3233/VES-150549
Jürgen Strutz und Wolf Jürgen Mann: Praxis der HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie. 3. Auflage Thieme 2017
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.
FAQs
Kann man durch Morbus Menière taub werden? ›
Schwerhörigkeit gehört zu den Hauptsymptomen bei Morbus Menière. In den meisten Fällen handelt es sich um eine einseitige Hörminderung. Anfangs tritt die Schwerhörigkeit häufig nur während des Anfalls auf und verschwindet danach wieder.
Wie kündigt sich ein Morbus Menière Anfall an? ›Beim Morbus Menière stellt sich während der Schwindelattacken oftmals auch eine Schwerhörigkeit ein, die Stunden aber auch Tage anhalten kann. Weitere Anzeichen sind Ohrgeräusche (Tinnitus), Schweißausbrüche, Erbrechen und Druck auf dem erkrankten Ohr sowie Zuckungen des Auges auf der betroffenen Seite.
Wie viel Prozent Schwerbehinderung bei Morbus Menière? ›Morbus Menière | GdB/GdS |
---|---|
1-2 Anfälle im Jahr | 0-10 |
häufigere Anfälle, je nach Schweregrad | 20-40 |
mehrmals monatlich schwere Anfälle | 50 |
Morbus Menière kann einen heftigen Drehschwindel auslösen, der zu Übelkeit und Erbrechen führt. Wer immer wieder Drehschwindelattacken erleidet, die sogar zu Übelkeit und Erbrechen führen können, könnte von der Menière'schen Krankheit(Morbus Menière) betroffen sein.
Kann man Morbus Menière im MRT sehen? ›MRT-Spezialaufnahme, die einen Endolymph-Prolaps abbildet und so die Diagnose einer Menière Erkrankung ermöglicht. MRT-Spezialaufnahme, die einen Endolymph-Prolaps abbildet und so die Diagnose einer Menière Erkrankung ermöglicht.
Kann man mit Menière gut leben? ›Wie stark sich Morbus Menière bei Betroffenen äussert und wie die Krankheit verläuft, ist individuell sehr verschieden. Klar ist, dass die Erkrankung sich in prägendem Mass auf das Leben auswirkt. Die Schwindelanfälle rauben Kraft und führen bei Betroffenen zu Verunsicherungen und Ängsten.
Kann man mit Morbus Menière arbeiten gehen? ›Berufstätige mit Morbus Menière sollten zumindest das Kollegium informieren, damit es bei einem Schwindelanfall richtig reagieren und helfen kann. An gefährlichen Arbeitsplätzen (siehe oben) muss der Arbeitgeber informiert werden.
Warum bekommt man Morbus Menière? ›Was löst die Menière-Krankheit aus? Die Ursache der Krankheit liegt im Innenohr. Dort sammelt sich bei Betroffenen übermäßig viel Flüssigkeit. Die Häutchen (Membranen) des Innenohrs können durch den erhöhten Druck sogar einreißen und die Flüssigkeiten vermischen sich, was die Symptome auslöst.
Welches Medikament hilft bei Morbus Menière? ›Im Akutfall werden Medikamente wie Dimenhydrinat gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Zur Prophylaxe kann Betahistin in hoher Dosierung oder in Kombination mit Selegilin oder Rasagilin helfen, bislang gibt es hierzu aber keine kontrollierten Studien.
Wie lange dauert ein meniere Anfall? ›Die Attacken der Menière-Krankheit kommen plötzlich und unvermittelt. Meistens dauern sie zwischen zehn und zwanzig Minuten, halten jedoch manchmal auch Stunden an. Dann hören die Attacken in der Regel von selbst wieder auf.
Wie lange krank bei Morbus Menière? ›
Krankheit | Symptome |
---|---|
Morbus Menière | Attackenweiser Drehschwindel für 20 Minuten bis zu mehreren Stunden, schwankender meist fortschreitender Hörverlust (in der Regel tieffrequenter) Tinnitus |
Cochleäre Endolymphschwankungen | Hörschwankungen im Tieftonbereich |
In aller Regel sind die Nebenwirkungen von Betahistin nicht schwerwiegend. Vor allem kommt es zu Magen-Darm-Beschwerden, Hautreaktionen mit Juckreiz und Rötung sowie Kopfschmerzen. Auch Herzklopfen, Hitzewallungen oder Benommenheit zählen zu typischen Nebenwirkungen von Betahistin.
Kann Schwindel auch von Schwerhörigkeit kommen? ›Eine gestörte Schallempfindung ist häufig mit verantwortlich für Ohrgeräusche. Tinnitus begleitet sehr oft Schallempfindungsschwerhörigkeiten. Da im Innenohr auch das Gleichgewichtsorgan liegt, können Schäden dort zu Gleichgewichtsstörungen und Schwindel führen.
Kann Morbus Menière geheilt werden? ›Häufige Schwindelattacken von Morbus Menière-Patienten können durch wenige Mittelohr-Injektionen beim HNO-Arzt vielfach geheilt werden.
Kann ein Hörgerät bei Schwindel helfen? ›Im Innenohr findet auch das eigentliche Hören statt. Ein Hörgerät wirkt diesem entgegen und sorgt eigentlich dafür, dass die Schallempfindung verbessert wird. Jedoch können Gleichgewichtsstörungen und Schwindel auch durch ein Hörgerät ausgelöst werden.
Welche Übungen bei Morbus Menière? ›Es werden Augen- und Kopfbewegungen erst langsam, dann schneller gemacht, erst im Liegen. Wenn es besser wird, im Sitzen, später im Stehen oder Gehen. Es kommen noch weitere Übungen dazu wie Schultern lockern, nach vorne beugen, aufstehen mit geschlossenen Augen etc.
Was macht der Neurologe bei Drehschwindel? ›Bei vielen Schwindelerkrankungen helfen neurologische Untersuchungen die Ursachen zu finden. Dabei werden die Hirnnerven (EEG), die Motorik, die Reflexe, die Sensibilität, vegetative Funktionen und die Koordination mittels einfachen Tests geprüft.
Wie kann ich einem Morbus Menière Anfall vorbeugen? ›- Ein gesunder Lebensstil: Verzicht auf Nikotin, Alkohol und viel Koffein.
- Gleichgewichtstraining, regelmäßige Bewegung und Entspannung.
- Behandlung mit Medikamenten (Anfallsprophylxe)
Mikronährstoff | Empfohlene Tagesdosis |
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Coenzym Q10 | 100 - 150 mg |
Magnesium | 240 - 350 mg |
Melatonin | 3 mg |
Vitamin B12 | 400 µg |
Meníère kommt es zu meist plötzlich auftretenden, Stunden dauernden Attacken mit Dreh- oder Schwankschwindel, begleitendem einseitigen Hörverlust und Tinnitus («Menière-Trias»). Im Gegensatz zum Hörsturz liegt der Hörverlust meist im Tieftonbereich.
Wie lange darf man Betahistin nehmen? ›
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. In der Regel handelt es sich um eine Langzeitbehandlung über mehrere Monate. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Betahistin-ratiopharm® 12 mg zu stark oder zu schwach ist.
Ist Morbus Menière eine Autoimmunerkrankung? ›Autoimmunerkrankung des Innenohrs - AIED - kommt gehäuft bei Personen mit Morbus Meniere vor (6-16 Prozent). Die Diagnose wird normalerweise auf Grundlage der Krankengeschichte, der ärztlichen Untersuchungen, Bluttests, Hörtests und vestibularen Untersuchungen gestellt.
Wann brennt Morbus Menière aus? ›...
Öffnungszeiten.
Montag | 8.00 Uhr – 11.30 Uhr | 15.00 Uhr – 17.30 Uhr |
---|---|---|
Mittwoch | 8.00 Uhr – 11.30 Uhr | – |
Donnerstag | 8.00 Uhr – 11.30 Uhr | 15.00 Uhr – 17.30 Uhr |
Freitag | 8.00 Uhr – 15.00 Uhr | – |
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie.
Wie viele Menschen haben Morbus Menière? ›13 pro 100.000 Einwohner. Frauen sind etwas häufiger als Männer von der Erkrankung betroffen. Initial tritt der Morbus Menière in der Regel nur einseitig auf. Im Verlauf der Erkrankung kann es zu einem beidseitigen Befall der Ohren kommen.
Welche Ohrgeräusche bei HWS? ›Wenn der Tinnitus durch eine Funktionsstörung der Halswirbelsäule verursacht wurde, nimmt der Betroffene ein einseitiges Ohrgeräusch wahr. Dieses ist als tiefes Brummen oder Rauschen zu hören, das mit einer Kopfdrehung häufig beeinflusst werden kann. Schwindel begleitet oft den Tinnitus der Halswirbelsäule.
Wie lange soll man ein Hörgerät am Tag tragen? ›Wir empfehlen, die Hörsysteme mindestens 8 bis 10 Stunden täglich zu tragen. Sie werden erleben, dass Sie zukünftig auch in schwierigeren Hörsituationen spürbar besser zurechtkommen und eine ganz neue und schönere Klangwelt erleben.
Ist man behindert Wenn man auf einem Ohr taub ist? ›Nach der VersMedV ergibt sich bei Taubheit eines Ohres ein GdB von 20. Treten neben der Taubheit Ohrgeräusche auf, so kann der GdB erhöht werden. Es handelt sich um eine Ermessensentscheidung, die im Wesentlichen davon abhängt, in welchem Maß die Ohrgeräusche auftreten und beeinträchtigen.
Was löst Morbus Menière aus? ›Was löst die Menière-Krankheit aus? Die Ursache der Krankheit liegt im Innenohr. Dort sammelt sich bei Betroffenen übermäßig viel Flüssigkeit. Die Häutchen (Membranen) des Innenohrs können durch den erhöhten Druck sogar einreißen und die Flüssigkeiten vermischen sich, was die Symptome auslöst.
Wie lange dauert Morbus Menière? ›Die Attacken der Menière-Krankheit kommen plötzlich und unvermittelt. Meistens dauern sie zwischen zehn und zwanzig Minuten, halten jedoch manchmal auch Stunden an. Dann hören die Attacken in der Regel von selbst wieder auf.
Ist Morbus Menière gefährlich? ›
Wie gefährlich ist Morbus Menière? Morbus Menière ist insofern gefährlich, dass gerade ältere Menschen durch Schwindelattacken stürzen und sich verletzen können. Innenohr-Erkrankungen können zu anhaltender Schwerhörigkeit bis hin zur möglichen Gehörlosigkeit führen. Zudem besteht die Gefahr, eines bleibenden Tinnitus.
Welche Tabletten bei Morbus Menière? ›Im Akutfall werden Medikamente wie Dimenhydrinat gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Zur Prophylaxe kann Betahistin in hoher Dosierung oder in Kombination mit Selegilin oder Rasagilin helfen, bislang gibt es hierzu aber keine kontrollierten Studien.
Was passiert wenn Schwerhörigkeit nicht behandelt wird? ›Das Verdrängen der eigenen Schwerhörigkeit kann weitreichende Folgen haben: Das Gehirn gewöhnt sich an das geringere Hörvermögen, dadurch wird der Hörverlust beschleunigt. Der Mangel an akustischen Reizen und der soziale Rückzug können zudem zu einem Abbau der intellektuellen Leistungsfähigkeit führen.
Können Taube Auto fahren? ›Dass schwerhörige und gehörlose Menschen ein Kraftfahrzeug führen dürfen, ist in der Fahrerlaubnis-Verordnung geregelt. Demnach ist es zulässig, bei hochgradiger Schwerhörigkeit – also einem Hörverlust von 60 Prozent und mehr – sowie bei Gehörlosigkeit den Führerschein zu machen und am Straßenverkehr teilzunehmen.
Was passiert wenn man seine Hörgeräte nicht trägt? ›Bei Schwerhörigen ohne Hörgerät kann es passieren, dass das Gehirn die Reizverarbeitung von Schall reduziert. Wenn das Hörzentrum des Gehirns weniger Reize erhält, nimmt seine Fähigkeit ab – der erste Schritt zu geistiger Trägheit und dem folgenden Abbau von Gehirnleistung.
Wie lange kann ein Morbus Menière Anfall dauern? ›Beim Anfalls-Drehschwindel, oder auch Attackenschwindel genannt, handelt es sich um einen akut einsetzenden, meist ca. 30 Minuten, selten Stunden, andauernden Schwindel.